Die inferenzbasierte Therapie zur Behandlung der Zwangsstörung (O´Connor und Aardema, 2012) wurde aufgrund empirischer Wirksamkeitsbelege 2022 in die S3-Leitlinine Zwangsstörungen aufgenommen, ist aber in Deutschland noch relativ unbekannt. Der Therapieansatz wurde aus der Arbeit mit Zwangspatienten entwickelt und nicht wie transdiagnostische Verfahren an die Zwangsstörung angepasst. Der pathologischen Zweifel gelangt als Kernelement der Zwangsstörung in den Mittelpunkt der Betrachtung. Damit orientiert sich der Ansatz sehr stark am Erleben der Patienten und erlangt eine unmittelbare Plausibilität. Im Rahmen des Workshops werden therapeutische Interventionen vermittelt, die Patienten unterstützen, die zentrale Bedeutung des pathologischen Zweifels zu erkennen, seine typischen Argumentationsfiguren und „Tricks“ zu entlarven und sich wieder dem ersten Eindruck vor dem Beginn des Zweifels zuzuwenden.
Methoden:
Vortrag, Diskussion, Fallbeispiele, Übungen. Das Handout wird Ihnen vor Seminarbeginn zur Verfügung gestellt.
Teilnahme:
Das Fortbildungsangebot richtet sich an psychologische und ärztliche Psychotherapeut/innen, Psycholog/innen und Ärzt/innen in Weiterbildung
Referent:
Dipl.-Psych. Thomas Hillebrand ist als Psychologischer Psychotherapeut in ambulanter Praxis in Münster tätig. Er ist seit 30 Jahren mit der Behandlung von Zwangspatienten vertraut sowie als Dozent tätig. Neben der Anwendung metakognitiver Methoden, insbesondere des inferenzbasierten Ansatzes, liegt sein Schwerpunkt auf der Durchführung von Expositionsbehandlungen im ambulanten Rahmen sowohl bei Handlungszwängen als auch bei unakzeptablen Zwangsgedanken. Er gehört seit 2006 dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen (DGZ e.V.) an.
Flyer "Marburger Curriculum Zwangserkrankungen 2024/25" >